Christoph-Doppler-Labor für Glycerin Biotechnologie an der BOKU Wien
Bei der chemischen Umwandlung von Triglyceriden aus Ölpflanzen, wie z.B. Sonnenblumen, Raps oder Ölpalmen zu Biodiesel, verbleiben etwa 10% des Pflanzenöls als Glycerin. Es besteht Bedarf, Glycerin über das bisherige Verwendung in der Nahrungsmittelindustrie, Kosmetik und der Medizin/Pharmazie hinaus neuen Märkten zuzuführen. Mögliche Produkte sind Grundstoffe für die Kunststoffherstellung (1,3-Propandiol, 3-Hydroxypropionsäure, 2,3-Butandiol), Lösungs- und Kältemittel (1,3-Propandiol, n-Propanol), Grundstoffe für die Lebensmittelindustrie (Zitronensäure, Zuckeralkohole als Süßstoffe) und die pharmazeutische Industrie (3-Hydroxypropionaldehyd, L-DOPA, Aminosäuren) und Substanzen, welche erneut den Bioraffinerien als Rohstoff zugeführt werden können (Lipide, Ethanol, Lipasen).
Im neuen Christsoph-Doppler-Labor an der Universität für Bodenkultur werden mit der Firma Vogelbusch als Kooperationspartner zwei mikrobielle Zellfabriken charakterisiert:
• Das Milchsäurebakterium Lactobacillus diolivorans, welches bereits erfolgreich zur Herstellung von 1,3-Propandiol eingesetzt wurde.
• Die Hefe Yarrowia lipolytica, welche sehr gut auf Glycerin wächst und dabei ein interessantes Produktspektrum aufweist.